Flora & Fauna des Taubergießens

Der vielleicht letzte Unterschlupf

Rund 700 Pflanzenarten, darunter 26 verschiedene Orchideen, sind im Taubergießen heimisch. Vor allem im Frühjahr bezaubern die blühenden Wiesen die Besucher und zeugen von der Unberührtheit der Natur.
Aber auch seltene Vogelarten nutzen die Landschaft als Brutplatz, als Zugstation oder Winteraufenthalt.

Die folgenden Beispiele sind nur ein kleiner Auszug der reichen Artenvielfalt des Taubergießens.

Gemeiner Beinwell
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Gemeiner Beinwell

Die sommergrüne, zwischen 30 und 60 Zentimeter hohe Pflanze findet man oft in Gruppen stehend. Sie bevorzugt die stickstoffhaltigen Böden im Naturschutzgebiet, die dauerfeucht sind. Beinwell ist seit über 2.000 Jahren als Heilpflanze bekannt und ihr Einsatzgebiet verlieh ihr den Namen. Besonders bei Bienen und Hummeln ist die Pflanze beliebt, da, bedingt durch den röhrenförmigen Blütenstand, nur Insekten mit einer langen Zunge an den Nektar gelangen.

Gelbe Sumpfschwertlilie
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Sumpf-Schwertlilie

Die leuchtend gelbe Blume, daher oft auch "Gelbe Schwertlilie" genannt, findet sich häufig an den Ufern stehender und fließender Gewässer., teilweise sogar direkt im Wasser wachsend. Sie kann bis zu zwei Meter hoch werden und blüht zwischen Mai und Anfang Juni. Die Pflanze ist giftig, aufgrund ihrer hohen Konzentration an Gerbstoffen eignet sie sich jedoch zum Gerben von Häuten.
Die Lilie ist nicht gefährdet, steht aber unter strengem Naturschutz.

Weiße Waldhyazinthe
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Weiße Waldhyazinthe

Die von Juni bis August blühende Orchideenart liebt die Sumpfwiesen und lichten Wälder des Taubergießens. Sie duftet nur nachts und wird dann von nachtaktiven, langrüssligen Faltern bestäubt. Ihr Duft erinnert an Vanille.
Wie alle in Europa heimischen Orchideenarten steht auch die Waldhyazinthe unter strengem Artenschutz.

Fleischfarbenes Knabenkraut
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Fleischfarbenes Knabenkraut

Die Streuwiesen des Taubergießens sind die ideale Heimat für diese Orchiedeenart und ist ein Verbreitungsschwerpunkt. Das Fleischfarbene Knabenkraut blüht von Mitte Mai bis Ende Juni. Es ist eine "Nektartäuschblume", die ihren Bestäubern am Ende keinen Nektar als Belohnung anbietet. Aufgrund des Rückgangs ihres Lebensraumes gilt es als gefährdet.

Flussseeschwalbe
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Flussseeschwalbe

Die mit den Möwen verwandten Vögel sind knapp 40 Zentimer groß und von April bis Oktober zu beobachten. Im Winter ziehen sie nach Süd- und Westafrika zum Überwintern. Wo sie sind, ist laut, denn sie leben in großen Kolonien, durch die sie ihre Nester gut gegen Fressfeinde verteidigen können. In ihrem eleganten Flug legen sie auf Nahrungssuche durchaus weite Strecken zurück. Haben sie Beute erspäht, fangen sie diese vor allem durch Stoßtauchen. Beliebt sind dabei kleine Fische, Krebse und Insekten.
Sie gelten als stark gefährdet.

Eisvogel
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Eisvogel

Der bunt schilldernde Vogel ist auf die Steilhänge in den Uferbereichen des Taubergießens angewiesen. Hier findet er geeignete Brutmöglichkeiten. Der in Deutschland nicht gefährdete Vogel ist äußerst ruffreudig und durch sein buntes Federkleid unverwechselbar. Seine Hauptnahrung besteht aus kleinen Fischen, Kaulquappen und Insekten, nach denen er im Uferschatten Ausschau hält. Aufgrund der immer milder werdenden Winter ist der ganzjährig im Taubergießen beheimatet.

Pirol
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Pirol

Den leuchtend gelben Vogel sieht man öfter, als man ihn hört. Im Taubergießen sind sie von Mai bis August in den hohen Baumkronen unterwegs, in deren Astgabeln sie ihre Nester bauen. Neben Insekten schmecken ihm auch Früchte und Beeren. Aufgrund des Verschwindens geeigneter Lebensräume in Auenwäldern und durch den Bau von Flussbegradigungen und Staustufen ist er auf der Vorwarnstufe gefährdeter Arten.

Neuntöter
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Neuntöter

Der eher leise Vogel hat eine ganz eigene Art, mit seinen Futtertieren - Insekten, Raupen, Kleinsäuger und Reptilien - umzugehen. Er spießt sie auf Dornen auf, und legt damit auch Vorräte für später an. Von Mai bis September findet man ihn an den Randbereichen des Waldes, denn er bevorzugt offene Landschaften mit vielen Hecken, in denen er Sonnen- und Staubbaden kann.

Turteltaube
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Turteltaube

Die kleine Taube ist ein Vegetarier - Samen und Früchte sind auf ihrem Speisezettel zu finden. Sie meidet die Stadt und brütet lieber in der Nähe von Wasser in den lichten Auenwäldern und -gebüschen. Der Rückgang solcher Flächen gefährdet ihren Bestand massiv, ebenso der lange Weg hin und von ihren Überwinterungsorten in Afrika. Ihr lang gezogenes Lautieren verleiht ihr ihren Namen.